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Der Blick auf das Möbel
Das Möbel wurde im Geschichtsverlauf zu einem
Gegenstand, der alle angewandten Künste und viele Gewerke zusammenführte. Was uns
durchaus berechtigt, vom Möbel als Gesamtkunstwerk zu sprechen.
Mit der höfischen Prachtentfaltung am französischen Hofe im 17.
und 18. Jahrhundert erreichte dieser Mikrokosmos der angewandten Künste, das europäische
Möbel, seinen geschichtlichen Höhepunkt.
Dem familiären, ländlichen und bürgerlichen Möbel, welches sowohl dem Wohnzweck dient,
wie auch als Belegstück geschichtlicher, familiärer Identität das Leben bereichert, ist
eine nicht mindere Bedeutung zuzuweisen.
Diesen gesellschaftlichen Reichtum für die kommende Zeit zu sichern bzw.
wiederzugewinnen, umschreibt die Freude an meiner Arbeit seit 27 Jahren.
Die handwerklich-künstlerische Grundlage der Restaurierungstätigkeit, sowie dem Entwurf
und der Anfertigung nicht gewohnter Möbel und Accessoires, verdanke ich der
Ausbildung zum Tischler bei den Benediktinermönchen zu St. Ottilien Obb und dem
Zeichnen-, Maler- und Bildhauerstudium auf der Staatlichen Kunstakademie zu Düsseldorf.
Mit der Übernahme der Restaurierungswerkstatt Emil Dost konnte ich auf ein
vierzigjähriges Erfahrungswissen aufbauen. Er betreute mich über drei Jahre und später
konnte ich meine Kenntnisse in Paris international erweitern.
Um historische Handwerkskenntnisse für den Nachwuchse zu aktivieren und selbst auf dem
aktuellen wissenschaftlich technischen Stand zu arbeiten, gründete ich vor sechs Jahren
die hauseigene ZWERGSCHULE". Es ist Versuch in der Verknüpfung von Forschung
und Lehre die Kluft zwischen Wissenschaft und Handwerk zu verringern, und die
Selbstverpflichtung nicht in Routine zu verfallen und ständig zu lernen.
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